Lokalisierung

Als Übersetzer stellt man sich immer die Frage, ob ein übersetzter Text beim Zielpublikum wohl dieselbe Wirkung erzielt wie das Original. Bei der Lokalisierung von Software und allen damit verbundenen Inhalten (Handbuch, Online-Hilfe usw.) geht man aber tatsächlich noch etliche Schritte weiter. Hier ist schließlich nicht nur eine Übertragung, sondern eine regelrechte Anpassung des Produkts für einen anderen Sprach- und Kulturraum gefordert. Und dafür müssen zahlreiche Aspekte wie etwa die Umrechnung von Währungs- und Maßeinheiten, Zeit- und Datumskonventionen oder auch die jeweilige Rechtslage im Zielland berücksichtigt werden.

Bei Software oder Websites muss zudem sichergestellt sein, dass die Version in anderen Regionen auch funktioniert. Dem Übersetzer fällt neben seiner Rolle als Sprachmittler auch die Aufgabe zu, gemeinsam mit dem Kunden zu erörtern, welche Inhalte möglicherweise irrelevant sind oder gekürzt werden müssen – und wo sich der Ziel- vielleicht so vom Ursprungsmarkt unterscheidet, dass bestimmte Texte ganz neu entwickelt werden müssen. Unter Umständen übernimmt er nach der Übersetzung auch direkt das Testen der Funktionalität oder lässt Anregungen zu landesspezifischen Vorlieben (etwa bei der Farbwahl oder der Gestaltung von Grafiken) mit einfließen.

Diese „Beraterfunktion“ erfordert ein hohes Maß an Erfahrung, die ich in zahllosen Projekten mit namhaften Kunden aus der Branche für Unterhaltungs- und Anwendersoftware sammeln konnte.